Abwasserzweckverband Rheinfelden-Schwörstadt
Kläranlage Rheinfelden

Abwasserreinigung


Mechanische Reinigung

Abwasserreinigung ist in den letzten Jahren aufwendig und komplex geworden. Vereinfacht lässt sich der Prozess jedoch in wenige Einzelschritten zusammenfassen.

Nachdem das Abwasser durch die Kanalisation auf der Kläranlage angekommen ist wird zunächst mit der mechanischen Reinigung begonnen. Hier werden zunächst die Feststoffe aus dem Abwasser entfernt. Die groben Inhaltsstoffe des Abwassers werden durch einen Rechen entfernt. Dazu gehören Kot, Toilettenpapier, Essensreste, Hygieneartikel und sonstiger Müll. Organische Stoffe werden ausgewaschen und dem Abwasser wieder zugeführt. Der Rest wird gepresst und landet in einer Mulde.

Im Sandfang, einem tiefen länglichem Becken, sinken durch Reduzierung der Fließgeschwindigkeit schwere Stoffe wie Sand und Kies auf den Boden. Der Sandfangräumer saugt die abgesetzen Stoffe vom Boden ab und fördert sie in einen Container. Durch zusätzliches belüften des Sandfangs werden Öle und Fette an die Oberfläche getrieben und ebenfalls vom Abwasser getrennt.

Als letzte Stufe der mechanischen Reinigung werden langsam absinkende Feststoffe sowie aufschwimmende Stoffe im Vorklärbecken vom fließenden Wasser getrennt. Mit dem Vorklärbeckenräumer wird dieser "Rohschlamm" zusammen geschoben und in einen Voreindicker gepumpt.

Biologische Reinigung

Die biologische Klärung des Abwassers ist nach der mechanischen Reinigung von Sand, Feststoffen und Fetten das Herzstück jeder Kläranlage. In dieser biologischen Stufe werden die im Abwasser verbleibenden gelösten Stoffe von Mikroorganismen abgebaut und in Feststoffe umgewandelt, die sich dann in den Nachklärbecken absetzten lassen. Mikroorganismen bauen die gelösten und fein zerteilten organischen Schmutzstoffe des Abwasser ab. Durch mehrere Gebläse werden die Mikroorganismen mit Sauerstoff versorgt.

Im anschließenden Nachklärbecken trennen sich die Belebtschlammflocken durch Schwerkraft vom fließenden Wasser. Sie werden im Kreislauf wieder der Biologie zugeführt. Überschüßiger Belebtschlamm wird zunächst grob Entwässert und landet dann in der Schlammbehandlung.  


Schlammbehandlung

Rohschlamm aus dem Vorklärbecken, überschüssige Mikroorganismen aus der Belebung und das Fett aus dem Sandfang werden in den Faulturm gepumpt. Im Faulturm verbleibt der Schlamm ca. 20 Tage bei 35°C. Methanbakterien sorgen für eine weitere Verringerung des Schlammvolumens. Es entsteht Methangas, das als Energiequelle (Blockheizkraftwerk, Heizung) genutzt wird. Übrig bleibt ein ausgefaulter Klärschlamm.

Um den anfallenden Klärschlamm entsorgen zu können, muss zunächst der Wasseranteil reduziert werden. Dies geschieht sowohl über einen Nacheindicker, bei dem der Schlamm sich durch Schwerkraft vom Wasser trennen lässt. Dannach kommt der Schlamm auf eine Siebbandpresse. Hier wird ermit einem Polymer stabilisiert und dann ausgepresst. Nach dieser Behandlung wird der Schlamm im Container gesammelt und zur thermischen Verwertung abgefahren.